Welsh Black Sommertreffen im Schwarzwald
Am Freitag, den 17.06.2022 wurden die ersten Ankömmlinge mit diversen köstlichen Wurstvariationen, selbstgebrautem Bier und selbstgebranntem Obstler bei Familie Vetter in Sölden verwöhnt.
Samstag begrüßte Jürgen Kleiser in Tittisee-Neustadt 20 Welsh Black Freunde und stellte seinen Zuchtbetrieb auf dem über 300 Jahren alten Schwarzwaldhof vor. Jürgen hat den elterlichen Betrieb vor 10 Jahren übernommen und mit Herzblut und Leidenschaft die traditionelle Anbindehaltung durch einen großen Tiefstrohstall und einen beachtlichen Fuhrpark ergänzt. Der Milchviehbetrieb wurde auf Mutterkuhhaltung mit Welsh Black Rindern umgestellt. Die Nachzucht der rundherum homogenen 20-köpfigen Herde wird überwiegend als Zuchtvieh und teilweise als Schlachtvieh vermarktet. Für die Züchter aus dem Norden ist die zweistöckige Bauweise – oben Maschinen sowie Futterbergung und unten Viehhaltung – sehr interessant. Mit Kaffee und hausgemachten Speck- Nuss- und Quarkzöpfen wurde der spannende Besuch abgerundet.
Die Rückfahrt von Familie Kleiser führte über Schwarzwaldtäler mit wunderschönen Ausblicken auf den Feldberg, ins Rheintal bis hin in den Vogesen zum Schlachtbetrieb von Michael Schmidt in Wittnau. Michael Schmidt hat sich mit großem Erfolg seit 1988 auf die Verarbeitung der Schlachttiere von Selbstvermarktungsbetrieben spezialisiert.
Anschließend wurde der Betrieb Vetter besichtigt. Bis 1985 wurde der Betrieb, wie hier üblich, mit Milchvieh und Bullenmast bewirtschaftet. Mit dem Ende der Milchviehhaltung wurde der Betrieb auf reine Bullenmast mit heimischen gemischten Rassen ausgerichtet. Daraus entwickelte sich der Beginn der Selbstvermarktung. Eine große Veränderung brachte 2018 ein Besuch der Grünen Woche in Berlin. Familie Vetter entdeckte die Rasse Welsh Black und war begeistert: robust, ruhig, schwer mit hervorragender Fleischqualität. Die ersten Welsh Black hielten sehr bald Einzug und heute ist die reinrassige Herde auf 30 Tiere von sehr guter Qualität angewachsen. Inzwischen ist eine umfangreiche Direktvermarktung mit ausschließlich selbsterzeugten Produkten entstanden: Rindfleisch, Wurstwaren vom Schwein und Rind sowie Eier, Kartoffeln und Apfelsaft. Auf der Hofstelle ist ein Verkaufsautomat mit diversen Produkten bestückt. Das Rindfleisch wird über die Homepage oder telefonisch vermarktet. Die Idee der Mutterkuhhaltung entstand, da der Junior Moritz Vetter den Betrieb weiterführen möchte und diese als gute Perspektive ansieht. Die Produkte sind gefragt und der Absatz sehr zufriedenstellend. Durch die Nachhaltige Art der Bewirtschaftung wird im Übrigen auch ein aktiver Natur- und Umweltschutz betrieben.
Dieser spannende Tag endete mit hervorragendem Welsh Black Fleisch aus dem Smoker und einer tollen Weinprobe.
Ein ganz großer und herzlicher Dank geht an die Familien Kleiser und Vetter für dieses interessante und erlebnisreiche Wochenende mit ganz köstlicher Bewirtung!
Von Marianne Sielken-Ratjen