Bundesschau Erfurt 2024

Die Bundesschau 2024 war mit viel Aufregung im Vorfeld verbunden. Sie sollte in diesem Jahr wieder als Schwarz-Rot-Gold robust in Zusammenarbeit mit den Rassen Saler, Dexter, Zwergzebu, Galloway und Hereford anlässlich der Grünen Tage in Erfurt stattfinden. Die Blauzungenkrankheit grassiert und hat für viel Unsicherheit bei den Züchtern und auch bei den örtlichen Amtsveterinären gesorgt. Nachdem wir uns zunächst total über die Anmeldung von 12 Züchtern mit weit über 30 Tieren gefreut hatten, trudelte kurz vor der Schau eine blauzungenbedingte Abmeldung nach der anderen ein-das reinste Trauerspiel. Schlussendlich blieben drei Züchter und drei Kühe mit Kälbern, zwei Färsen sowie ein Bulle für die Bundesschau über. Es nützte nix, also machten wir das Beste draus!

Wir hatten einen Welsh Black-Bereich am Gemeinschaftsstand des BRS mit den anderen Rassen zusammen sowie all unsere Schautiere in den Demoboxen in der Tierhalle der Messe Erfurt untergebracht. Vor allem an den Demoboxen gab es starken Zulauf und gute Gespräche mit vielen Interessierten.  Der neue, frischgedruckte Zuchtflyer konnte direkt in den Einsatz gehen.

Am Freitagabend gingen dann die Welsh Black Färsen in den Ring und wurden von Dr. Thomas Schmidt vom RBW gerichtet. Auf den 1a-Platz setzte er die Färse FB Karla, die er als überaus typvoll und gut entwickelt bezeichnete. Auf 1b kam die Färse FB Karoline, beide Tiere stammen aus der Zucht von Karl-Heinz Burchardt, Sachsen-Anhalt.

Anschließend machten wir uns noch einen netten Abend im Stallzelt mit Wurst vom Grill. Besondere Gäste waren die drei walisischen Welsh Black Züchter Ben, Deio und Will, welche am späten Nachmittag von Achim Vogt zur Messe gebracht wurden. Wir verbrachten einen tollen Abend mit Welsh Black Blut und irischem (ja, wirklich irischem) Whiskey.

Am nächsten Morgen ging es früh los mit dem Richten der Kühe. Hier konnte sich die Kuh RM Belinda mit ihrem Kalb Belana von Ralf Müller, Mecklenburg-Vorpommern, an die Spitze setzen und den Bundessieg der Kühe mit Kalb bei Fuß erringen. Diese Kuh gefiel durch Ihren Typ, ein sehr korrektes Skelett sowie ein sehr gut entwickeltes Kalb. Bundesreservesiegerin wurde die Kuh FB Schlapidor mit ihrem Kalb FB Stella ebenfalls aus dem Betrieb Karl-Heinz Burchardt, Sachsen-Anhalt. Sie war die älteste Kuh der Gruppe und konnte ebenso mit viel Welsh Black Typ und einem top entwickelten Kalb bei Fuß glänzen. Die dritte Kuh im Bunde, Elise mit Bullenkalb bei Fuß, vom Betrieb Schröter, Sachsen-Anhalt kam auf den 1c Platz. Auch sie hatte ein absolut hervorragend entwickeltes Kalb dabei, konnte an diesem Tag aber aufgrund ihres Gangwerkes an der Hinterhand nicht an die anderen Kühe heranreichen.

Der Bulle Bruno vom Betrieb Schröter ging leider ohne Konkurrenz in den Ring, wurde von Richter Schmidt aber ausführlich kommentiert. Der imposante Bruno hat unsere Rasse würdig vertreten: Ein im walisischen Typ stehender Bulle mit starken, sehr korrekten Fundamenten und einem extrem breiten Becken mit harmonischer Bemuskelung.  

Am Nachmittag fand der rasseübergreifende Jungzüchterwettbewerb statt. Auch hier gab es leider große Ausfälle durch das Fehlen vieler Tiere. Vier Welsh Black Jungzüchter gingen jedoch mit Eifer an den Start. Karl Burchardt startet mit der Welsh Black Färse FB Karoline. Sie war sehr unruhig, doch Karl gab alles und stellte sie bestmöglich vor. Leider riss sie sich irgendwann doch los und Karl belegte den 1c Platz in dieser Richtgruppe. Mit der Dexterfärse Merida von Langenheim ging Mia Bade an den Start. Für sie lief es hervorragend und sie stellte die Färse gekonnt vor. Das brachte ihr den wohlverdienten 1a Platz in ihrer Gruppe. Romy Ernst führte die Siegerfärse FB Karla vor. Sie hatte es nicht leicht mit ihr, doch sie konnte das Tier unter Kontrolle bringen und super die von der Richterin gestellten Aufgaben erfüllen. Auch für dieses Paar gab es den 1a Platz in der Richtgruppe. Als bereits erfahrene Jungzüchterin hatte Victoria Burchardt eine ihr bis dahin unbekannte Hereford Färse am Halfter. Die beiden kamen gut zurecht und Victoria konnte die Färse ebenfalls super vorstellen. Für dieses Paar gab es den 1b Platz.

Für Mia und Romy ging es anschließend noch in den Endausscheid aller 1a Platzierten Jungzüchter. Beide schlugen sich super mit ihren Tieren, konnten an diesem Tag aber keine weitere Platzierung ergattern.

Am Samstagabend fand der rustikale Züchterabend mit den Züchtern aller Rassen statt. Das absolute Highlight des Abends war ein walisisches Volkslied, das die drei Waliser in voller Inbrunst und begeistert umjubelt zum Besten gaben!

Am Sonntagmittag gingen zur Siegerehrung noch mal alle Bundes- und Bundesreservesieger gemeinsam in den großen Ring-ein wirklich beeindruckendes Bild. Jede Rasse wurde noch mal kurz vorgestellt und jedes einzelne Tier gewürdigt. Die Züchter erhielten feierlich ihre Pokale.

Ich möchte an dieser Stelle ganz besonders den Züchterkollegen Karl-Heinz Burchardt, Jörg Schröter, Ralf Müller und deren Familien und Helfern danken, dass sie trotz der wirklich widrigen Umstände ihre Tiere aufgetrieben und so gute Werbung für uns gemacht haben!

Außerdem gilt ein ebenso großer Dank Torsten Rondthaler, Mathias und Sophie Peters, Heike Wagner, Rainer Straubinger mit Claudia und Kale, Achim Vogt sowie Jonathan Wohlfarth, welche allesamt beim Standdienst und wo Not am Mann war, mit angepackt haben!

Ohne Euch wäre diese Schau für uns komplett ausgefallen!

Ein Dankeschön geht natürlich auch an die Organisatorinnen Jana Fengels und Anne Menrath vom BRS sowie an die beteiligten Zuchtverbände für die tolle, unkomplizierte Zusammenarbeit, alle Sponsoren und die Messe Erfurt!

Franziska Michaelis